PONTRESINA CULTURA 2024

The winners of the international competition for contemporary snow art Pontresina 2018 | 19

A PLACE TO GROW

Die Installation „a place to grow“ bedient sich einer ureigenen Bauform aus der Tierwelt, die ästhetische Umsetzung von der Bauweise eines Nestes. Das Erschaffen einer geschützten und intimen Behausung ist ein Grundbedürfnis aller Populationen, so auch im urbanen Umfeld. Das Nest assoziiert Geborgenheit, Heimat, Intimität und Betroffenheit. 

Die Begrifflichkeit lässt viele Bezüge zu urbanen Strukturen zu. Das Nest als Brutstätte und versorgende Basis, im Vergleich das Dorf als Mikrokosmos, welches fast alle Bedürfnisse abdecken kann. Im Weiteren erleben wir an vielen Orten auch eine Co-Existenz von Urbanität und Fauna. In Pontresina zum Beispiel finden schon länger Steinböcke die Nähe zum Dorf. Vertrautheit und Sicherheit verbinden diese beide Welten. "a Place tot Growl“ steht sinnbildlich für die Eigenschaften eines Nestes, im übertragenen Sinn ein Ort des Ursprungs und des Erwachsenwerdens, ein „Urban Element“ in seiner reinsten und natürlichsten Form.

1st place: Urban Elements “A Place to Grow" Team Kaeppeli, SUI (Preis des HGV Pontresina)

Käppeli Philipp, Basel Switzerland, Headsculptor

Müller Peter, Frick Switzerland

Ercolani Marco, Basel Switzerland

Scherrer Felix, Trainee

Laudatio Fachjury A PLACE TO GROW 

Das Nest als Sinnbild des Ursprungs und des Erwachsenwerdens. Ein urbanes Element in seiner reinsten und natürlichsten Form als Brutstätte und vorsorgende Basis in Relation zum Dorf als Mikrokosmos. Die Installation bedient sich der ureigenen Bauform aus der Tierwelt und erschafft eine geschützte intime Behausung im urbanen Umfeld. Vom Boden herauswachsend und sich gegen oben öffnend in voller Grösse entfaltet, entsteht durch die Stapelung der verschiedenen längeren und kürzeren Schneeleisten ein kompakter und verdichteter Körper, der trotz seiner filigranen Konstruktion kraftvoll zu wirken vermag und trotz seines archaischen Ausdrucks als zeitgenössische Skulptur wahrnehmbar wird. Der Jury gefiel vor allem auch der sich von allem anderen abhebende neuartige Ansatz der eigenständigen Verarbeitung und Bauweise. Die interessante Umsetzung des Themas durch die Reflexion der Co-Existenz von Fauna und Urbanität, was wiederum zu einem interessanten Spannungsfeld der Gegensätze führt. Neben der handwerklich geschickten Umsetzung und Verarbeitung vermag auch das poetische Lichtspiel mit dem sonnig warmen Gelbton im Innern, umgeben vom kühlen bläulichen Mondlicht zu überzeugen.Die Arbeit ist perfekt ausgeführt und ein überaus gelungener und wertvoller Beitrag zum diesjährigen Contest.

FOLDED

Agrawal's Design entspringt dem Konzept minimalistischer Architektur, die alles zu Ihrer essentiellen Qualität herunterbricht um Einfachheit zu erlangen. Ihre Arbeiten lehnen an die Gestaltungsgrundlagen des Bauhaus und Max Bill's an. So führt die  Gestaltung der Skulptur auf das klare Prinzip der konkreten Kunst und der Geometrie zurück. Dabei sind die Bedingungen um "Essenz" zu erlangen, Licht, Form, Detail am Material, Örtlichkeit, Raum und der Mensch darin. Die Skulptur ist weder Figur noch Gestalt noch Gegenstand, sondern reines, Form gewordenes Prinzip - ein klares und erfahrbares Element in öffentlichen Raum. 

www.franziskaagrawal.com

2nd place: Urban Elements “FOLDED"

Agrawal Franziska, München Germany, Headsculptor

Alain Sebald, München Germany

Hasenöhrl Deniz, München Germany

Daniel Züsli, Trainee

Laudatio Fachjury FOLDED

"Folded" oder auf deutsch "gefaltet" so der Titel der Schneeskulptur vom Team "Subzero" aus Deutschland mit Franziska Agrawal als Hauptverantwortliche und Deniz Hasenöhrl mit der Unterstützung von Alain Sebald und Daniel Züsli. Die minimalistische Gestaltung der Skulptur, wo die Aussenfläche zum Innenraum wird und alles nicht Essentielle weggelassen wurde, erinnert in der Tat an die klassische Architektur, wie auch an ein Werk der zeitgenössischen Kunst. Das klare Prinzip der konkreten und geometrischen Form wird durch die gekonnte Technik und den äusserst sorgfältig und präzise geglätteten Flächen und Kanten unterstützt. Die nicht immer ganz weissen Schichten des verarbeiteten Schnees erwecken im Spiel des Engadiner Lichts den Anschein eines Werkes aus Marmor - statisch perfekt - fast für die Ewigkeit geschaffen. Diese monumentale - durch bewusste Eingriffe in der Sockelpartie jedoch schwebende Skulptur - wird in der Dunkelheit nur durch helles Flutlicht unterstützt - mehr wäre denn auch zu viel. Ich gratuliere Ihnen, dem Team Subzero, zu diesem grossartigen Werk - Sie haben damit den 2. Platz verdient.

SETTLER

The project shows a wave with a house flowing on it. The artwork represents the urbanization and the house on the wave the development and future. The wave underneath the house is a metaphor for dreams, movement and possibilities. It is possible to build towns, cities and livable places almost anywhere. Humans have, throughout the history, been able to settle down in many different places and in many different ways. The globalization helped inspire our societies to develop the idea of our way-of-life. Where ideas are big, development is a reality and attraction is growing. People naturally have an eager to be a part of socializing with each other and being a part of the development. During the last many years, the urbanization has grown, and many people have chosen to leave the smaller towns and villages in order to become a part of big cities, with a bigger ranch of possibilities and life. The possibilities are biggest where the belief is still growing and where ideas are welcomed. 

www.glebos.com

3rd place: Urban Elements “SETTLER"

Pedersen Steffie, Højer Denmark, Headsculptor

Tkachenko Glebos, Russia

Jan Lastovicka, Czech Republic

Laudatio Fachjury SETTLER

Das Projekt Settler von Teamleiterin Steffie Pederson,ein gemischtes, unter anderem dänisches Trio, hat aus seinem bereitgestellten Kubus eine dynamisch bewegte und formschöne Welle erarbeitet, welche zuoberst ein kleines Haus trägt. Das Haus steht für Orte, Dörfer und Städte, wo Menschen sich schon seit jeher niedergelassen haben im Laufe der Menschheitsgeschichte. Die Welle ist eine Metapher für Träume, Bewegung und unbegrenzte Möglichkeiten .Nur wo grosse Ideen vorhanden sind, ist die Entwicklung real und die Attraktivität nimmt zu.In den letzten Jahren ist der Wunsch und der Bedarf nach urbanem Lebensraum gestiegen und lässt Grossstädte entstehen, vielleicht zum Teil auch auf Kosten einzelner Individuen.

PETITES FUGUES

Die Stadt, deren Silhouetten sich Schicht um Schicht duplizieren, verdichten und komprimieren sich, bis sie als zweidimensionale Flächen wirken. In die Horizontale gelegt, werden diese Flächen wiederum als Parzellen dargestellt, wie sie sonst nur aus der Vogelperspektive er-kennbar sind. Bei der nochmaligen Veränderung der Perspektive wird die Zweidimensionalität durch die Strassenschluchten wieder aufgelöst. Es wirken lange Zentralperspektiven, die Tiefe erzeugen. Bestimmte Ansichten lassen die sonst so klaren Linien abstrakt erscheinen.Der Stadtdschungel lässt nur schmale Fluchten zur Durchsicht zu, in denen man Wertvolles entdeckt. Verändert man seinen Standort verschwindet es wieder. Blicke durch die Öffnung an der hinteren Wand und entdecke das urbane Element.

3rd place: Urban Elements “PETITES FUGUES"

Gallo Silvio, Ramosch Suisse, Headsculptor

Cover Gallo Paula, Ramosch Suisse

Clalüna Men, Samedan Suisse

Trainees: Anita Lonink, Lorenzo Buzzetti

Laudatio Fachjury PETITES FUGUES

Die Mitglieder des Teams sind Paula und Silvio Gallo und Men Clalüna, alle im Engadin zu Hause. Die Arbeit besticht durch die Form, die Anordnung und vor allem auch durch die Beleuchtung. Es entsteht der Eindruck einer Häuserflucht, einer Skyline, durch die sich nach vorne verkleinernden Elemente, eine spannende Perspektive verleiht dem Werk eine grosse Tiefe. Die Farbigkeit als wichtige künstlerische Aussage bezieht auch die Umgebung der Skulptur mit ein, warme und kalte Farben wechseln sich ab und werden zur lebendigen Inszenierung. Der eher beschränkte Platz beim Standort Kronenhof wurde durch die etwas abgedrehte Ausrichtung der Schneeskulptur gekonnt ausgenützt und beeindruckend bespielt.

The diplomas of the international competition for contemporary snow art Pontresina 2018 | 19

WIR HABEN ES IN UNSERER HAND

Der Kubus als Ausdruck und Symbol für Architektur und Artefakt wird durch eine Hand getragen und hervorgehoben. Die geometrische Form schafft ein interaktives Spannungsfeld zwischen der organischen Beschaffenheit der Hand und dem urbanen Kontext. Die menschliche Hand als schaffende Kraft im urbanen Raum. "Wir haben es in unserer Hand"

Diplom: Urban Elements "WIR HABEN ES IN UNSERER HAND"

Böck Edwin, Halltorp Sweden, Headsculptor

Fager Lars, Kalmar Sweden

Andersson Leif, Malmö Sweden

Kommentar Fachjury WE’VE GOT IT IN OUR HAND (or: it’s up to us)

Ein figürlich-gegenständlicher Zugang zum Thema gelingt dem Schwedischen Team. Mit einer eindrücklichen Geste wird ein Kubus geführt und hochgehalten. In einem verblüffenden Naturalismus gelingt die Ausführung der menschlichen Hand.

A realistic approach to the topic is the hand that balances a cube as: It’s up to us what will be or become of us and not what will be will be!

FUNDIBULUM

Hier unten ist das Tal. Dort oben um uns herum sind die Berge.

Hier unten sind urbane Elemente. Dort oben ist nahezu wilde Natur.

Aber der Schnee, der frisch gefallene weiße Schnee bedeckt alles.

Er macht keine Differenzen und verbindet alles miteinander.

Das Verbindende und der Umgang mit Schnee und seinen wundersamen Eigenheiten und fortlaufenden Veränderungen war unser Forschungsfeld in Pontresina.

www.ilkaraupach.de

Diplom: Urban Elements "FUNDIBULUM"

Raupach Ilka, Schwielowsee Germany, Headsculptor

von Simson Malou, Schwielowsee Germany

Traber Urs, Siebnen Switzerland

Kommentar Fachjury FUNDIBULUM

Mit fliessenden Formen stellt sich die Skulptur den strengen Strukturen der gebauten Welt entgegen und wird so zum Ausdruck einer Gegenwelt. Die wundersamen Ein- und Ausstulpungen modelliern einen neuen Ort. Die Beleuchtung in der Nacht bringt die Wölbungen effektvoll in Szene.

With its flowing form this sculpture is perfectly integrated into its strong and stark surrounding.

THE LEAF OF TIME.

Dancing Last Summer feelings.

Fallen from the Tree of Life.

Blown away in autumn shadows.

Behind memory trunks and

city walls of culture.

Forms of timeless longing.

Remembered by snow.

www.karlchilcott-art.com

Winner Audience Jury / Diploma: Urban Elements “THE LEAF OF TIME"

Chilcott Karl, Henån Sweden, Headsculptor

Christine Chilcott, Munkedal Sweden

Brigitte Davey, Pontresina Switzerland

Kommentar Fachjury “THE LEAF OF TIME"

Mit erzählerischem Charakter wird das Thema interpretiert. Ein schwebendes Blatt lehnt sich an aufragende Säulen. Es ist in schwingender Gestalt und mit filigranen Blattrippen geformt. Diese gewähren Durchblicke. Die Beleuchtung übernimmt diese Idee. Das Licht durchdringt transparente Stellen und bringt die Figur zum Schimmern und Leuchten. 

A flowing lacy leaf leans against 3 towering columns, light grants vista through the veining of the leaf and makes the sculpture vibrate.

ORGANIC CITY

In the context of this project, the urban space is considered as an organism that evolved in a logical relation with the basic element of it. In our work the urban space is an artificial logical organization that provides its own existence by breaking it up in succession and breaking it up against its natural ground. The urban element is represented by geometric-inorganic forms which are gradually transformed and merged into an organic form. During the process of shaping a “logical organization” we tried to emulate the organic form of brain folds on the top. Buildings, roads, squares, etc. represent the geometric-inorganic image of the experienced environment. The rupture of nature, the ground of everything, is a result of the logical analysis of the human mind as elements of nature, transformed in materials such as stone, glass and steel. That has the meaning of the real city, that is, the city.

Diplom: Urban Elements “ORGANIC CITY"

Konak Ceyhun, Izmit Turkey, Headsculptor

Erol Seref, Mersin Turkey

Konak Tayfun, Izmit Turkey

Kommentar Fachjury “ORGANIC CITY"

This sculpture speaks with a clear contrast of geometric and organic shapes and the nightly illumination emphasizes the areas with light and shadow.

Der Kontrast von geometrischen und organischen Formen wird effektvoll gegenübergestellt. Mit klarer Formensprache werden die beiden Bereiche organisiert, türmen sich auf und brechen an die Oberfläche. Die nächtliche Beleuchtung modelliert mit Licht und Schatten. 

DYNAMIC PERSPECTIVE

Dynamic perspective (Ode to Futurism) a dynamic sculpture as monumental "urban element".Futurism is in origin an Italian movement and art movement from thethe beginning of the 20th century, grew from Cubism. Some of the characteristicsFuturism are speed, energy, aggression, powerful lines, progressand new technology. The idea is a connection between the dynamics urban development because of the theme.The Visual language by Henk van Bennekum is consistent with the geometric abstract movement that came in the years 1960 in Netherlands and who excelled in brightness and sobriety. With a minimum of means images were built in what the building is.

The way Henk van Bennekum is still characterized by an interaction between the exact calculation and intuition, where the Organization of the (geometric) shall be adopted in accordance with the principles of communication,wallow, circuit or folding. Henk van Bennekum works in all materials The picture is about the experience of perspective and open volumes and visually tends to tilt to you: a dynamic game of looks and experience.

www.vanbennekum.nl

Diplom: Urban Elements “DYNAMIC PERSPECTIVE"

van Bennekum Henk, Hardinxveld/Giessendam the Netherlands, Headsculptor

Teeuwen Roelof, Alblasserdam the Netherlands

De Heus Jan Leendert, Oud Alblas the Netherlands

Kommentar Fachjury “DYNAMIC PERSPECTIVE” 

Dynamic and acceleration are the source of inspiration and basis of this composition. Bold statics hold the balance between movement and rigidity and symbolically show elementary forces. 

Dynamik und Beschleunigung bilden Inspirationsquelle und Ausgangpunkt der Gestaltung. Mit starken Volumenteilen wird Raum durchdrungen und Raum gebildet. Mit kühner Statik werden Bewegung und Erstarrung in Balance gehalten. Mit kraftvollen Raumzeichen werden ganz elementare Kräfte veranschaulicht.